Wider jede Prognose – Es gibt immer mehr Jungimker
Die Zukunft sah wenig erfreulich aus, sowohl für die Honigbiene, als auch für den Stand der Imker. Der ohnehin schon gefährdete Bestand der Bienenvölker erlebte zuletzt während der vergangenen Jahren einen besonders herben Schlag. Vom großen Bienensterben war die Rede, in dessen Kontext viele Imker resignierten und ihre traditionsreiche Tätigkeit aufgaben, denn viele mussten den Tod von mehr als der Hälfte ihrer Bienenvölker beobachten. Schuld an den überdurchschnittlich hohen Verlusten ist weder das Wetter, noch die Umwidmung natürlicher Habitate in kultivierte Landstriche. Ein kleiner Schädling, die Milbe Varroa, raffte große Teile der Insektenpopulationen dahin. Die Situation gab wenig Anlass zur Zukunftseuphorie.
Nur vorsichtige Zukunftsperspektiven
Doch derzeit scheinen sich die negativen Prognosen noch nicht einzustellen. Einerseits liegt dies daran, dass sich durch konsequente Maßnahmen der Imker zur Bekämpfung der Schädlinge die Bienenvölker langsam zu erholen scheinen. Wenn diese Arbeit weiterhin so zielstrebig fortgesetzt wird, kann der Trend beibehalten werden, sagen zumindest Experten. Doch aufgrund der immer noch labilen Situation der Insekten werden nur vorsichtige Zukunftsperspektiven formuliert.
Zunft der Imker erlebt eine Renaissance
Zudem befindet sich, zumindest in der Schweiz, die Zunft der Imker in einer Art Renaissance. Nicht zuletzt durch die Behandlung der Arbeit der Imker in den internationalen Medien erlebte dieser alte Beruf in letzter Zeit eine ungekannte Beliebtheit. Bemerkbar macht sich das zunehmende Interesse jüngerer Tierfreunde daran, dass die speziellen Kurse zur Vermittlung von Fachwissen in der Schweiz ungewöhnlich stark besucht werden. In diesen Kursen zur Grundausbildung wird über zwei Jahre hinweg das Handwerkszeug zur Betreuung von Bienenkolonien vermittelt. Damit werden gute Voraussetzungen geschaffen, um die Arbeit der Imker auch in Zukunft auf ein sicheres Fundament zu stellen.
Imker werden nicht reich
Dabei hoffen Experten und passionierte Imker darauf, dass die Leidenschaft für die nützlichen Insekten über dem schlichten Profitstreben stehen wird. Denn der Versuch, möglichst viel Ertrag durch die Bienen zu erzielen, hatte zur Folge, dass auf illegalem Weg fremde Bienenvölker importiert wurden. Diese Tiere hatten die ohnehin schon schwierige Situation vor Ort zusätzlich erschwert. Denn auch trotz einwandfreier gesundheitlicher Atteste amtlicher Tierärzte war durch diese Importe die gefährliche Milbenrasse eingeschleppt worden. Darum hoffen Experten und offizielle Interessensvertreter der Imker, dass zusammen mit den positiven Entwicklungen auch das Verantwortungsbewusstsein innerhalb ihres Standes wieder zunimmt.