Im Rahmen eines Effizienzdialogs diskutieren der Wirtschafts- und Energieminister Harry K. Voigtsberger mit NRW-Abgeordneten und der ASUE Arbeitsgemeinschaft fuer sparsamen und umweltfreundlichen Energieverbrauch e.V. über die Möglichkeiten der Kraft-Wärme-Kopplung. Die neuen Perspektiven des Energielandes Nordhein-Westfalen wird ebenso im Mittelpunkt der Veranstaltung liegen. Nach einer ASUE-Studie arbeiten alle KWK-Alternativen ökologischer als die getrennte Erzeugung in Heizkesseln und Kraftwerkparks, wie Dr. Bernhard Hoersgen, ASUE-Mitglied und Vorstand der Gelsenwasser AG mitteilte.

Die kleinen KWK-Anlagen sparen den Zahlen nach bis zu 33 Prozent Primärenergie ein und belasten die Umwelt mit bis zu 16 Prozent weniger CO2. Eine solche Anlage sei dazu in der Lage auch außerhalb der Ballungszentren in Ein- und Mehrfamilienhäusern mit einer kombinierten Strom- und Wärmegenerierung einen wichtigen Anteil zu der geplanten Energiewende beizusteuern. Die Landesregierung NRW plant bis zum Jahr 2020 den Energieverbrauch um 20 Prozent zu senken und es soll über 25 Prozent des in dem Bundesland generierten Stroms aus KWK-Anlagen stammen.

Wie Voigtsberger weiter ausführt, produzieren moderne Blockheizkraftwerke den Strom verbrauchernah und die Stromnetze würden gegenüber der Stromerzeugung aus ortsfernen Großkraftwerken spürbar entlastet. Auf die Mitwirkung der regionalen Versorger setzt die Landesregierung besonders um das Ziel erreichen zu können. Nach dem Ergebnis der Studie könnten in Deutschland rund 10 Millionen Tonnen CO2 jährlich eingespart werden, wenn alte und bestehende Heizungsanlagen ersetzt bzw. modernisiert werden. Dies kann durch den Einsatz eines BHKW erreicht werden, welches dezentral Strom und Wärme erzeugen kann. Die dezentralen KWK-Anlagen lassen sich künftig mit intelligenten Stromnetzen zu virtuellen Kraftwerken zusammenschließen.

In den kommenden Jahren gilt es knapp 5 Millionen von 17,8 Millionen Heizungen in Einfamilienhäusern zu ersetzen. Bei einer verstärkten Nutzung der KWK-Technologie erfolgt eine effiziente Nutzung der Energie und elektrische Leitungsverluste werden vermieden. Zur Zeit sind 4400 BHKW in Deutschland in Betrieb aber ein paar Jahre zurück sind nur noch 4000 Mini-KWK aktiv geschaltet worden. Als Grund für diese geringere Zahl wurde die Einstellung des Mini-KWK-Förderprogramms genannt. Bei den Mikro-KWK-Anlagen bis 10 kWel Leistung wurden erste Geräte schon eingeführt und weitere befinden sich in der Entwicklung. Die Anbieter solcher Anlagen sind namhafte deutsche Heizungsanlagenhersteller.

Die so genannten “Strom erzeugenden Heizungen” erlauben es Hausbesitzern die Wärme und im beschränkten Umfang einen Teil des erforderlichen Stroms selbst zu erzeugen. Als Brennstoff kommt Erdgas zum Einsatz, bei deren Verbrennung zugleich thermische Energie (Wärme) und mechanische Energie produziert wird. Der überflüssig erzeugte Strom kann sogar in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden, die entsprechend vergütet wird. Wenn sich Anlagennutzungsgrad auf über 70 Prozent beläuft, so erhält der Anlagenbetreiber die Energiesteuer erstattet. Einen KWK-Zuschlag erhalten die BHKW-Besitzer für den gesamten erzeugten Strom. Der Strombedarf kann mit einer KWK-Anlage zu 80 Prozent und der Wärmebedarf sogar praktisch zu 100 Prozent gedeckt werden.