Immer noch verfügen weltweit ca. 780 Millionen Menschen über kein Trinkwasser und fast 2,6 Milliarden Menschen besitzen keine sanitären Anlagen.
Seltenes und wertvolles Gut: Wasser
Wasser ist eine kostbare Ressource, aber auch ein begehrter Wirtschaftsfaktor. Alleine Industrie und Landwirtschaft verbrauchen mehr als vier Fünftel des kostbaren Gutes und der Bedarf ist steigend.
Aber auch hierzulande wird Wasser leichtfertig vergeudet. So verbraucht jeder Deutsche alle 120 Liter dieser wertvollen Ressource am Tag. Und lediglich drei Liter dieses wertvollen Gutes dient als Trinkwasser oder fließt in die Nahrungskette ein. Alleine ein Drittel geht durch die Toilette als Spülwasser verloren.
Forscher haben jetzt der Wasser-Verschwendung den Kampf angesagt und entwickeln neue Technologien, die den Trinkwasserverbrauch deutlich reduzieren und das Abwasser effektiv reinigen.
Forscher des Fraunhofer Instituts haben zum Beispiel eine Regenwasser-Aufbereitungs-Anlage entwickelt, welche Pflegewasser in keimfreier Trinkwasser-Qualität erzeugt. Dieter Bryniok vom Fraunhofer Institut erläutert: „Das aufbereitete Wasser kann man zum Duschen, Waschen, für die Toilette und für den Garten nutzen.“
Sparpotenzial Abwasser
Da alleine ein Drittel des deutschen Wasserbedarfs durch die Toilette rauscht, bieten Abwassersysteme ein sehr großes Potenzial, um ressourcenschonend mit Wasser umzugehen. So wurde zum Beispiel die sogenannte Vakuumkanalisation entwickelt. Diese Vakuumtoiletten benötigen pro Spülgang anstatt der üblichen 4 bis 8 Liter lediglich 0,5 bis 1 Liter. Zudem sind auch noch die Investitions- und Instanthaltungskosten sehr gering, denn sie sind sogar niedriger als bei den herkömmlichen Abwassersystemen.
Ein weiteres Einsparpotenzial bieten spezielle biologische Kläranlagen. In dem sogenannten Sterystems wird das luftdicht abgeschlossene Abwasser ohne Zufuhr von Sauerstoff mittels Anaerob-Bioreaktoren zu Biogas umgewandelt. Dieses liefert Strom und erzeugt Wärme. Dank der Abgeschlossenheit des Systems werden auch keine lästigen Gerüche freigesetzt. Diese Anlage kann aber noch weit mehr. So können dank Abfallzerkleinerer in der Küche unterhalb der Spüle auch biologische Küchenabfälle weiter verarbeitet werden.