In einem Bienenvolk gibt es neben den Honig produzierenden Sommerbienen auch sogenannte Winterbienen. Bei den Winterbienen handelt es sich um Arbeiterinnen, die im Herbst von August bis Oktober erbrütet werden. Im Gegensatz zu den Sommerbienen gibt es von den Winterbienen jeweils nur eine Generation. Sie leben bis März oder April und somit deutlich länger als die Sommerbienen.
Wärmequelle und Verteidigungslinie
Die Aufgabe der Winterbienen ist es, das Bienenvolk erfolgreich durch den Winter zu bringen. Durch das Bilden einer Wintertraube um die Königin herum, halten sie die Temperatur im Kern des Bienenstocks über 20 °C. Die geschieht durch Thermoregulation, bei der die Winterbienen ihre Flugmuskulatur nutzen ohne die Flügel zu bewegen. Zusätzlich verteidigen Winterbienen ihr Volk und dessen Vorräte gegen Räuber und Eindringlinge. Besonders Spitzmäuse quartieren sich im Winter gerne bei den Völkern ein und bedienen sich am Honig und an den Bienen.
Winterbienen im Frühjahr
Ist der Winter erfolgreich überstanden, ziehen die Winterbienen im kommenden Frühjahr die neue Brut auf. Dazu heben sie die Temperatur im Bienenstock auf 34 bis 35 °C an. Leere Vorräte füllen sie auf, indem sie ausfliegen und frische Pollen und Nektar suchen und in den Bienenstock transportieren. Die Winterbienen ernähren sich und ihren Stock von Pollen und Nektar, legen aber kaum Vorräte an. Für die Honigproduktion sind Winterbienen deswegen kaum von Bedeutung. Für ein gesundes und überlebensfähiges Bienenvolk sind vitale Winterbienen jedoch unerlässlich. Nur durch sie kann das Bienenvolk den Winter überstehen und im Frühjahr damit beginnen neuen Honig zu produzieren. Ihre Bedeutung für das Bienenvolk sollte daher nicht unterschätzt werden.