So dachte auch der Stromanbieter Vattenfall und verlangte vom Gesetzgeber die Schaffung und Ratifizierung eines neuen CO2 Gesetzes. Im Rahmen eines technisch recht komplizieren Verfahrens wird insbesondere bei der Steinkohle- als auch bei Braunkohleverbrennung das umweltschädliche CO2 nicht einfach über den Schornstein in die Luft gepustet. Die so genannte CCS Methode sorgt für die Filterung und die Kompression der Schadstoffe, die dann unter der Erde deponiert werden. Bevor es jedoch keine konkrete Regelung zum detaillierten Handling der CCS Prozedur gibt, will Vattenfall keine neuen Investitionen einplanen.
Vor allem seitens kritischer Umweltschützer ist diese Vorgehensweise überaus umstritten. Unter dem sinngemäßen Titel: »Der Planet wird zur Mineralwasserflasche! «, prangerten bereits diverse Medien die Risiken dieser Technologie an. Eigentlich sollte sich das CO2, das unter extremem Druck in die Erde gepresst wird, im Wasser lösen. Kritiker befürchten, dass die Betreiber solcher Anlagen das Problem nicht lösen, sondern nur verlagern. Der Vorstandsvorsitzende des Lieferanten und Erzeugers Vattenfall erklärte, dass man ohne ein Gesetz, welches eine Sicherheit für den Betreiber auf mehrere Jahre gewährt, keine weiteren Anlagen bauen kann. Unterm Strich wird das schwedische Unternehmen unter der Leitung von Tuomo Hatakka ein Deutschland keine weiteren Kraftwerke dieser Bauart errichten.
Das in Brandenburg betriebene Musterprojekt werde unter den gegebenen Voraussetzungen zudem in keiner Weise mehr gesponsert. Weder Know-How noch Geld werden seitens der Firma Vattenfall eingebracht. Am Ende müsse man schlimmstenfalls damit rechnen, dass die Technologie nicht genehmigt werde und alle Forschungsgelder verloren sind. Schon jetzt sind Mittel in Höhe von 1,5 Milliarden Euro geflossen. Im gleichen Atemzug bekannte sich der Vorstand des Unternehmens zum Atomausstiegsplan der deutschen Bundesregierung. Die in diesem Zusammenhang entstehenden Kosten wolle der Konzern jedoch nicht allein tragen. Ob indessen rechtliche Maßnahmen zu einer Kompensationszahlung führen, ist fraglich. Was fraglos ist, werden vor allem die Verbraucher merken. Bis zum Jahr 2020 erwartet der Stromanbieter Vattenfall einen Anstieg der Endpreise von bis zu 30 Prozent. Ursächlich hierfür seien primär die Vorhaben, die im unmittelbaren und mittelbaren Zusammenhang mit der Energiewende stehen.